Liebe STACK-Community und STACK-Interessierte,
wir freuen uns, Sie zur zweiten Ausgabe unseres Newsletters begrüßen zu dürfen!
Vielen Dank für ihr Interesse an unserem Newsletter. Ganz besonders möchten wir all denen danken, die durch ihre Beiträge diesen Newsletter überhaupt möglich machen. Vielleicht möchten Sie beim nächsten Mal ja auch etwas beisteuern?
Die Newsletter beinhalten Beiträge vor allem zu den Rubriken: STACK für EinsteigerInnen, Features, Best Practice, Praxisberichte, Projekte, Administration, STACK – Entwicklung, Veranstaltungen, Literaturbesprechung, Ausblick und Ankündigungen. Dabei werden nicht zwingend alle Rubriken in einem einzelnen Newsletter bedient. Haben Sie einen Beitrag zu einer der Rubriken, den wir in einem Newsletter präsentieren sollen, sind Sie herzlich dazu eingeladen diesen an Aviva Kaiser zu senden. Wenn Sie sich für den vorherigen Newsletter interessieren, laden wir Sie herzlich ein, diesen hier einzusehen.
In dieser Ausgabe haben wir wieder spannende Neuigkeiten, nützliche Tipps und interessante Projekte für Sie zusammengestellt. In einem Beitrag zur Rubrik Features geht es darum, wie komplexe STACK-Fragen überprüft werden können, ein Praxisbericht handelt vom Einsatz von STACK in der Informatik, und auch die Projekte mit STACK gehen weiter. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen je ein Projekt aus der Hochschule Bielefeld und aus der Pädagogischen Hochschule Heidelberg vorstellen: „Verstehen durch Visualisierung“ und „AuthOMath: Die Stärken von GeoGebra und STACK verbinden“. Ebenfalls möchten wir Ihnen in der Rubrik Administration mit Goemaxima ein Backend zu STACK präsentieren. Sehr interessant sind ebenfalls die Publikationen, die regelmäßig mit und um STACK veröffentlicht werden. In der Rubrik Literaturbesprechung erhalten Sie eine Zusammenfassung der Publikation von Luise Stromeyer und Andreas Zeiser mit dem Titel „Von den mathematischen Fertigkeiten zur Anwendung: digitale Aufgaben und digitale Labore“. Eine wichtige Veranstaltung für die STACK-Community ist das jährliche International Meeting of the STACK Community, das im kommenden Jahr an der OTH Amberg-Weiden in Amberg stattfinden wird. Ein kurzer Beitrag schaut auf diese Konferenz im März 2024 voraus.
Wir wünschen Ihnen ganz viel Freude beim Lesen des neuen Newsletters.
Viele Grüße
Ihr STACK Net Team
Übersicht der Beiträge
Features: Qualitätssicherung in STACK mittels Fragentests
Praxisbericht: Drei Jahre STACK in einer Abteilung für Informatik
Projekt: Verstehen durch Visualisierung!
Projekt: AuthOMath - Die Stärken von GeoGebra und STACK verbinden
Administration: Goemaxima - Das Backend zu STACK
Features: Qualitätssicherung in STACK mittels Fragentests
Verfasst von Andreas Steiger, ETH Zürich
Beim Schreiben von komplizierten STACK-Fragen kann es schon mal passieren, dass die programmierte Frage nicht das tut, was man sich überlegt hat. Gerade beim Umbauen von PRTs mit vielen Knoten kommt es immer mal wieder vor, dass man nicht mehr so einfach überprüfen kann, ob die einprogrammierte Logik in allen Fällen korrekt funktioniert.
Für diese Situationen helfen die «Question Tests». Mit Question Tests kann die Programmierung systematisch überprüfen. Sie finden sie im «Question Dashboard» als zweiten großen Abschnitt, direkt nach den Fragevarianten. Ab Version 4.4.3 überprüft STACK auch, ob ein Question Test existiert und bietet ggf. im Dashboard direkt ganz oben an (siehe Abbildung 1), den einfachsten und wohl wichtigsten Fragetest zu erstellen: Wird die programmierte Musterlösung mit der Maximalpunktzahl bewertet?
Wenn man viele Knoten mit unterschiedlichen Punktzahlen und spezifischem Feedback in einem PRT verwendet, erstellt man idealerweise für jedes mögliche Ende des PRT-Baums einen Testfall. Das kann zwar aufwendig sein, aber im Gegenzug erhält man dafür die Sicherheit, dass die Frage so auch wirklich korrekt funktioniert.
Für das Erstellen eines Testfalls drückt man den entsprechenden Knopf im Dashboard und gibt dann an, wie eine gewisse abgegebene Antwort ausgewertet werden muss – Inklusive Punktzahl, möglichen Abzügen und genauem PRT-Knoten, bei dem STACK landen sollte (siehe Abbildung 2).
Im Dashboard sieht man dann, ob die Tests für die gerade angeklickte Variante bestanden werden oder ob es ein Problem gibt. Wenn ein Test fehlschlägt, behebt man idealerweise den Fehler oder zieht die Frage aus dem Verkehr. STACK verbietet es nämlich nicht, Fragen mit fehlschlagenden Testfällen in Quizze einzusetzen.
Diese Fragetests sind übrigens auch nützlich um zu testen, ob bestehende Fragen nach einem Update auf eine neue STACK-Version weiterhin funktionieren. Wer in der eigenen Installation das Userprivileg «qtype:stack/usediagnostictools» hat, kann im Admin-Interface einen Massentest über alle Fragen, alle Varianten und alle Tests starten und so effizient fehlerhafte Fragen identifizieren.
Wichtige Links mit weiteren Details:
docs.stack-assessment.org/en/Authoring/Testing/
https://docs.stack-assessment.org/en/Developer/Running_question_tests_other_site/
Rückfragen und Anregungen zu diesem Artikel richten Sie gerne an: andreas.steiger@
math.ethz
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ch
Zum Autor
Andreas Steiger ist Dozent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Er interessiert sich für Unterrichtsmethoden für große Vorlesungen (mehrere hundert bis zu tausend Studierende), die auch ohne viele persönliche Interaktionen (und damit zeitlich/räumlich unabhängig) gut funktionieren. STACK passt da hervorragend, weil man viel Übungsmaterial generieren kann, ohne dass der Korrekturaufwand steigt. Sein Team beteiligt sich auch an Weiterentwicklungen von STACK selbst, um noch größere Anteile der gestellten Übungsaufgaben zu automatisieren. Er verwendet STACK seit Herbst 2021 und aktuell im Lernmanagementsystem Moodle 4.1.
Praxisbericht: Drei Jahre STACK in einer Abteilung für Informatik
Verfasst von: Frauke Sprengel, Hochschule Hannover (Fakultät IV, Abteilung Informatik)
Bevor wir in der Abteilung Informatik STACK eingesetzt haben, ist für Mathematik-Vorlesungen LON-CAPA und für alle anderen Vorlesungen Moodle benutzt worden. Auf Dauer war diese Zweiteilung aber für alle Beteiligten (Studierende, Lehrende, zentrale Hochschul-IT) aber sehr unpraktisch.
Deshalb wurde das Tool LC2Mdl (verfügbar auf Github) entwickelt, das die halbautomatische Migration von LON-CAPA-Aufgaben nach Moodle-STACK unterstützte. Die erste Vorlesung wurde im Sommer 2020, also dem ersten Pandemie-Semester umgestellt.
STACK-Fragen werden bei uns benutzt für (verpflichtende) wöchentliche Hausaufgaben, zur (fakultativen) Wiederholung vor der Klausur und während der Pandemie für Fragen zwischen den Videos der Vorlesung.
Für die wöchentlichen Hausaufgaben war es uns vor allem wichtig, dass die Studierenden die Vorlesung nacharbeiten und kontinuierlich am Stoff arbeiten. Deshalb haben wir das Moodle-Quiz mit dem Frageverhalten Mehrfachbeantwortung (meist ohne Abzüge) verwendet, so dass die Studierende mit ausreichend Ausdauer auch meist zum Erfolg kommen konnten.
Für Fragen zwischen der Videovorlesung haben wir das Embed-Plugin verwendet, was Fragen an jeder Stelle erlaubt und die Vorlesung als Moodle-Buch organisiert. Auf diese Weise konnten wir auch für große Kohorten eine Präsenzvorlesung insoweit simulieren, als dass dort auch immer einige Fragen eingestreut werden.
Rückfragen und Anregungen zu diesem Artikel richten Sie gerne an: frauke.sprengel@
hs-hannover
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de
Zur Autorin:
Frauke Sprengel ist Professorin für Mathematik und Computergrafik an der Abteilung Informatik der Fakultät IV der Hochschule Hannover. Sie verwendet seit 2008 elektronisches formatives Assessment in ihren Mathematik-Vorlesungen, zunächst im Lernmanagementsystem LON-CAPA und seit 2020 in Moodle STACK. In diesem Rahmen entstand auch die Migrationssoftware LC2MDL, die die halbautomatische Migration von LON-CAPA-Aufgaben nach Moodle-STACK unterstützt (https://github.com/kiliandangendorf/lc2mdl).
Projekt: Verstehen durch Visualisierung!
STACK und GeoGebra - Interaktive Lehre und digitale Aufgaben mit Visualisierung
Verfasst von: Prof. Dr. Jörg Horst und Anna Lena Daake M. Ed., HS Bielefeld (Fachbereich: Ingenieurwissenschaften und Mathematik)
Das Projekt „STACK und GeoGebra – Interaktive Lehre und digitale Aufgaben mit Visualisierung“ von Prof. Dr. Jörg Horst der Hochschule Bielefeld vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik wurde von der hochschulinternen Jury für die Förderung ausgewählt.
Das Ausschreibungsprogramm „Digi Fellowships“ zielt darauf ab, individuelle Vorhaben der innovativen und digitalen Lehre zu fördern. Es geht bei jedem Fellowship um 50.000 € Fördersumme, die in einem hochschulinternen Wettbewerb ausgeschrieben werden. Die Geförderten können dieses Geld für Sach- und Personalkosten ausgeben. Bei dem Ausschreibungsprogramm handelt es sich um eine Maßnahme, die im Jahr 2020 als Teil einer Vereinbarung zur Digitalisierung zwischen den Hochschulen NRWs und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft beschlossen wurde.
Mit dem Projekt von Herrn Horst kann ein innovatives Vorhaben gefördert werden, das den meisten Studierenden der Hochschule Bielefeld zugutekommen wird. Zudem kann die Digitalisierung in der Lehre ein Stück vorangetrieben werden.
In seinem Projekt plant Herr Horst, mit Hilfe des Plugins „STACK“ in der Hochschul-eigenen E-Learning-Plattform ILIAS Aufgaben mit mathematischem Bezug zu erstellen. Die zurzeit angebotene Software an der HSBI soll durch dieses Vorhaben um Dynamische-Geometrie-Softwares (JSX-Graph und GeoGebra) ergänzt und damit das Verständnis der Studierenden gefördert werden. Diese Tools dienen insbesondere zur Visualisierung von Sachverhalten aus verschiedenen Disziplinen wie Mathematik, Statistik, Maschinenbau, Elektrotechnik etc. Beispielsweise können Objekte in Echtzeit bewegt werden und somit der Interaktionsgrad in den Lehr-/Lernszenarien gesteigert werden.
Das Projekt ist im Mai 2023 gestartet und wird durch die wissenschaftliche Mitarbeiterin Frau Anna Lena Daake, M.Ed. unterstützt. Sie hat Lehramt mit den Fächern Mathematik und Wirtschaftswissenschaften studiert und im April 2023 ihr zweites Staatsexamen absolviert.
Das Projekt setzte sich in einer hochschulinternen Auswahl durch, die von einer Jury aus Professor*innen und Studierenden getroffen wurde. Der Erfolg beim Auswahlprozess hat für Herrn Horst neben der Förderung auch den Vorteil, dass er sich mit anderen Geförderten NRW-weit vernetzen kann. Für andere Lehrende und die Öffentlichkeit ergibt sich als Mehrwert, dass die Lern-/Lehrmaterialien, die im Kontext des Projekts entstehen, im landesweiten Onlineportal für Studium und Lehre (ORCA.nrw - www.orca.nrw) als Open Educational Resources bereitgestellt werden.
Rückfragen und Anregungen zu diesem Artikel richten Sie gerne an: joerg.horst@
hsbi
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de
Zum Autor
Prof. Dr. Jörg Horst ist seit 2017 als Professor für Mathematik und technische Systeme an der Hochschule Bielefeld (HSBI) im Studiengang „Angewandte Mathematik“ tätig. In der Lehre interessiert er sich für den Einsatz digitaler Medien wie z.B. STACK. Im Jahr 2019 hat er das PlugIn STACK an die HSBI geholt, die die Lernplattform ILIAS nutzt. Seitdem erstellt er mit seinem Team aus studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften sowie wissenschaftlichen Mitarbeitenden digitale Aufgaben mittels STACK. Insbesondere interessiert er sich für die Erstellung digitaler Aufgaben mit Visualisierung mit Hilfe von GeoGebra und JSX-Graph. Sein Ziel dabei ist es, das Verständnis der Studierenden für mathematische Konzepte mit Hilfe der genannten Visualisierungen zu fördern. Mittlerweile sind durch die kontinuierliche Erstellung und Integration weit über einhundert digitale mathematische Aufgaben in die Lehrveranstaltungen der HSBI eingeflossen.
Projekt: AuthOMath - Die Stärken von GeoGebra und STACK verbinden
Verfasst von Guido Pinkernell, Pädagogische Hochschule Heidelberg
GeoGebra hat seine Stärken in der Bereitstellung von multirepräsentationalen, dynamischen und interaktiven Applets und ist in der schulmathematischen Community weit verbreitet. STACK hat seine Stärken in der Erstellung von randomisierten digitalen Mathematikaufgaben mit differenziertem automatischen Feedback und hat eine weite Verbreitung in der akademischen Community. Das Erasmus+-Projekt AuthOMath (2022-2024) verbindet die Stärken beider mathematischen Autorensysteme und begleitet die technische Entwicklung durch ein didaktisches Begleitkonzept.
Ein halbes Jahr vor dem Projektende sind die Ziele im Wesentlichen erreicht: STACK wurde so erweitert, dass die Einbindung von GeoGebra-Applets in Frage und Feedback komplikationslos erfolgen kann. Und das didaktische Konzept materialisiert sich derzeit in Demoaufgaben und -kursen.
Während das STACK-Release mit der technischen Erweiterung noch in Vorbereitung ist, können die Produkte auf dem Projektserver von AuthOMath schon in Augenschein genommen und erprobt werden. Für weitere Informationen siehe www.authomath.org, insbesondere https://www.authomath.org/?page_id=576
Rückfragen und Anregungen zu diesem Artikel richten Sie gerne an: pinkernell@
ph-heidelberg
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de
Zum Autor
Guido Pinkernell ist seit 2011 Professor für Mathematik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind Forschung in den Bereichen Grundlegung mathematischen Wissens und Könnens, insbesondere Algebra, sowie die Digitalisierung des Lehrens und Lernens von Mathematik und ihre Praxis in Schule und Hochschule. Er verwendet STACK seit 2016 und setzt das Lernmanagement Moodle ein.
Administration: Goemaxima - Das Backend zu STACK
Verfasst von: Stefan Koospal
Goemaxima wurde von Lennart Kramer am Mathematischen Institut Göttingen als performantes Maxima-Backend zum STACK-Plugin entwickelt und unter GPLv3-Lizenz verfügbar gemacht. Um die Installation zu vereinfachen, wird goemaxima als Docker-Container im Sourcecode und als fertiges Image bereitgestellt.
Die relative komplexe Installation von gnuplot, lisp und maxima entfällt. Das ist alles im Docker-Container von goemaxima in den richtigen Versionen enthalten, genauer gesagt, wird beim Build des Dockerimages geladen. Es reicht, Docker zu installieren und dann docker run auszuführen. Wenn man das Dockerimage selbst bauen will, ist das natürlich möglich. Nur sollte man dann die Kopie des git-repo immer auf den neusten Stand halten und bei Änderungen das Dockerimage neu bauen.
Auch wenn goemaxima sehr performant ist, sollte das Maxima-Backend immer auf einem vom LMS unabhängigen Server betrieben werden. 16 GB Hauptspeicher und 2 Prozessoren reichen für den täglichen Betrieb ohne Assessment aus. Sobald aber mehr als 100 Personen mehr oder weniger gleichzeitig STACK-Aufgaben lösen sollen, kann es zu Problemen kommen. Die Lösung ist dann ein skalierbares Cluster (z.B. mit Kubernetes) mit goemaxima. So ein Cluster kann ein Rechenzentrum selbst betreiben oder kostengünstig bei der GWDG - einem Dienstleister für IT in der Wissenschaft - abonnieren.
(Links: https://gwdg.de/en/services/application-services/stack-maxima/; https://github.com/mathinstitut/goemaxima)
Rückfragen und Anregungen zu diesem Artikel richten Sie gerne an: stefan@
koospal
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de
Zum Autor
Stefan Koospal hat von Januar 1992 bis Mai 2023 als Systemverwalter im Mathematischen Institut in Göttingen gearbeitet, bis er dann in den Ruhestand ging. Er schloss sein Studium als Diplom-Mathematiker im Jahr 1989 ab und begann im Jahr 2003 mit E-Learning-Projekten. Ab 2006 widmete er sich der Entwicklung von Mathematik-Lernmodulen in ILIAS und leitete von 2006 bis 2014 die Organisation der Tagung Mathematik und E-Learning.
Zusätzlich zu seinen beruflichen Aktivitäten war er von 2010 bis 2023 Sprecher der SIG Mathe Digital auf ilias.de. Im Jahr 2020 war er der Initiator von goemaxima und des goemaxima-Clusters. Seit 2015 setzte er erfolgreich STACK in Verbindung mit ILIAS ein.
Veranstaltung: Internationale STACK-Konferenz 2024
Verfasst von Michael Weinmann, Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg-Weiden
Vom 11. – 13. März 2024 wird an der OTH Amberg-Weiden das „International Meeting of the STACK Community 2024“ stattfinden. STACK wird seit mehreren Jahren an unserer Hochschule eingesetzt und ist ein wichtiger Teil der Strategie der OTH Amberg-Weiden geworden. Insbesondere in den Projekten IdeaL, STACK Net und im Service-Center Digitale Aufgaben spielt STACK eine zentrale Rolle, um den Bedürfnissen einer Vielzahl von Studierenden (und Lehrenden) gerecht zu werden.
In der Vergangenheit konnte die OTH Amberg-Weiden viel von der STACK-Community profitierten, nun ist es an der Zeit etwas zurückzugeben. Seit dem 24.10.2023 können sich Interessierte über ConfTool zur Veranstaltung anmelden und Beiträge einreichen. Zur Konferenz werden erfahrene und neue STACK-Nutzer erwartet, die ihre Ergebnisse austauschen, ihre Projekte vorstellen und wertvolle Perspektiven und Feedback erhalten. Mit einer Mischung aus Vorträgen, Workshops, Posterbeiträgen und Rahmenprogramm wird den Teilnehmern die Gelegenheit geboten, Einsichten in die Welt von STACK zu bekommen, spannende Gespräche zu führen, bestehende Kontakte zu pflegen und neue hinzuzugewinnen. Neu sind in diesem Jahr eine virtuelle Postersession und die Möglichkeit sich in und mit sogenannten „Special interest groups“ auszutauschen.
Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte der Homepage der Tagung. Sie sind herzlich eingeladen, persönlich oder virtuell an diesem internationalen Treffen teilzunehmen. Bei Fragen oder Anregungen nehmen Sie bitte unter STACK2024@
oth-aw
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de mit den Organisatoren Kontakt auf.
Zum Autor
Michael Weinmann hat 2009 das Diplomstudium der Werkstofftechnik an der TH Nürnberg mit Erfolg abgeschlossen. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Kunststofftechnik an der TU Clausthal (TUC) tätig und hat dort 2023 promoviert. Seit 2017 hat er einen Lehrauftrag an der TU Clausthal übernommen. Von 2019-2021 arbeitete er am Zentrum für Hochschuldidaktik der TUC als fachdidaktischer Berater für Ingenieurwissenschaften. Parallel dazu war er von 2013-2020 in der Erwachsenenbildung als Dozent an der Wirtschaft und Technik Clausthal gGmbH tätig. Seit 2022 ist er Projektkoordinator im Lehrprojekt IdeaL und Studiengangskoordinator für den Masterstudiengang „Educational Technology“ an der OTH Amberg-Weiden. Als „Chairperson of the 2024 conference“ ist er hauptverantwortlich für die Planung und Durchführung des „International Meeting of the STACK Community 2024“.
Literaturvorstellung: „Von den mathematischen Fertigkeiten zur Anwendung: digitale Aufgaben und digitale Labore"
Autoren der Publikation: Luise Stromeyer und Andreas Zeiser (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Ingenieurwissenschaften)
Das Phänomen des Studienabbruchs in Studiengängen der Ingenieurswissenschaften ist eine bedeutende Herausforderung für Hochschulen, einschließlich der HTW Berlin. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die Hochschule Maßnahmen ergriffen, um die Leistung und das Engagement der Studierenden zu steigern. Diese Zusammenfassung hebt die Ergebnisse solcher Interventionen hervor. Im ersten Schritt kommt es zur Einführung einer 50%igen Mindestanforderung für Übungsaufgaben (STACK-Aufgaben) als Voraussetzung für die Teilnahme an Prüfungen. Diese Aufgaben sind randomisiert, sodass die Lernenden individualisierte Aufgaben bearbeiten können. Mithilfe der digitalen randomisierten Aufgaben mit STACK konnte der Anteil der bestandenen Prüfungen um rund 10 bis 15 Prozent gesteigert werden.
Darüber hinaus wurden anwendungsorientierte Übungen integriert, um die theoretische Mathematik und praktische Ingenieurskonzepte miteinander zu verknüpfen. Mehrere Anwendungsbereiche wurden ausgewählt, um diesen Ansatz zu veranschaulichen: Schaltkreise (lineare Gleichungssysteme), Drohnenstabilisierung (Vektorrechnung), Roboterkinematik (Matrixoperationen und Gleichungen), digitale Schaltkreise (Logik) und Mikroprozessoroptimierung (Differentialrechnung). Jeder Bereich dient als Grundlage, um den Studierenden die praktische Bedeutung mathematischer Prinzipien in ingenieurtechnischen Kontexten nahezubringen.
Der Umsetzungsprozess begann mit der Anwendung dieser Prinzipien im Bereich der Schaltkreise, im mathematischen Bereich mit den linearen Gleichungssystemen. Das pädagogische Design folgte einem strukturierten Rahmen, der bestimmte Kriterien betonte. Dazu gehörten Möglichkeiten zur Selbstbewertung durch digitale Messungen, Eingabefelder für Ergebnisse und Zwischenschritte, automatisches Feedback an die Studierenden, umfassende Lösungsanleitungen sowie schrittweises interaktives Lernen.
Besondere Merkmale und potenziellen Anwendungen dieses Lehransatzes wurden erläutert, um dessen Eignung für verschiedene Lernszenarien zu verdeutlichen. Die technische Umsetzung dieser Strategien wurde mithilfe einer Kombination von Bildungstechnologien erleichtert. Das Learning Management System Moodle dient als Plattform für die Inhaltsbereitstellung, während JSX-Graph, JavaScript und html5 für interaktive Visualisierung genutzt werden.
Zusammenfassend zeigt die Einführung einer Mindestanforderung und die Integration anwendungsorientierter Lernmethoden das Engagement der HTW Berlin zur Steigerung des Erfolgs der Studierenden und zur Verringerung der Abbruchquoten. Diese Zusammenfassung gibt einen Überblick über diese Initiativen und erläutert deren Begründung, Umsetzung und technische Grundlagen. Der vielfältige Ansatz, der mehrere ingenieurtechnische Bereiche umfasst und innovative Bildungstechnologien einsetzt, verspricht eine Vertiefung des Engagements und des Verständnisses der Studierenden in der technischen Ausbildung.
Rückblick erstellt von Aviva Kaiser:
Im Oktober 2022 schloss Aviva Kaiser erfolgreich ihr Referendariat für Gymnasien und Gesamtschulen mit dem 2. Staatsexamen ab. Im Juni 2023 übernahm sie die Verantwortung für eine STACK-Vernetzungs- und Informationsstelle im Rahmen des Projekts STACK Net an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden. Hier kam sie erstmals mit STACK in Kontakt und sieht großes Potenzial im Nutzen digitaler Aufgaben für die WiMINT-Lehre. Ihr vorrangiges Ziel ist es, im Rahmen des Projekts, die deutschsprachige STACK-Community enger zu verknüpfen und zu erweitern. Dies beinhaltet die regelmäßige Veröffentlichung eines Newsletters sowie die Entwicklung einer Website zur Förderung der Community-Verbindung (Vernetzungshomepage).
Ausblick
Vielen Dank für die interessanten und inspirierenden Beiträge für den zweiten Newsletter.
Auch im kommenden Newsletter wird es wieder spannende Beiträge geben. Unter anderem stellt uns Herr Metzler aus der TU-Darmstadt in einem Beitrag das Projekt TU-WAS vor. Ebenfalls stellen wir Ihnen wieder eine aktuelle Publikation vor.
Haben Sie einen Beitrag, den wir in einem unserer nächsten Newsletter präsentieren sollen, so senden Sie ihn gerne an Aviva Kaiser.
Wir möchten Sie herzlich dazu einladen, aktiv an der Gestaltung unseres Newsletters mitzuwirken. Ihr Wissen und Ihre Expertise sind von unschätzbarem Wert. Ob Artikel, Erfahrungsberichte, Anleitungen, Meinungen oder Tipps – Ihre Beiträge haben das Potenzial, unsere Leserschaft zu inspirieren und zu bereichern. Gleichzeitig bieten wir Ihnen eine Plattform, um Ihre Expertise einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Ankündigungen
In diesem Abschnitt präsentieren wir Ihnen Veranstaltungen, in denen Digitalisierung, digitale Aufgaben und STACK Themen sind oder sein können, sowie Softwareanwendung, die für den Einsatz mit STACK geeignet sind.
Jahrestagung „Gesellschaft Didaktik der Mathematik“
Datum: 04.03.2024 - 08.03.2024; Veranstaltungsort: Universität Duisburg-Essen; Anmeldungsbeginn: 01.10.2023; Link: gdm-tagung.de
Internationale STACK-Konferenz
Datum: 11.03.2024 – 13.03.2024; Veranstaltungsort: OTH Amberg-Weiden (Amberg); Anmeldezeitraum: 20.10.2023 – 09.02.2024; Einreichung Abstract: 20.10.2023 – 13.01.2023; Link: https://www.oth-aw.de/stack-2024
Physics Teaching in Engineering Education Conference (PTEE)
Datum: 15.05.2024 – 17.05.2024; Veranstaltungsort: Rosenheim; Anmeldezeitraum: 01.11.2023 – 21.04.2024; Link: https://www.th-rosenheim.de/die-hochschule/fakultaeten/fakultaet-fuer-angewandte-natur-und-geisteswissenschaften/didaktik/ptee2024/
Fachdidaktik-Arbeitskreis für Mathematik und Physik (FDAK)
Datum: 06.06.2024 - 07.06.2024; Veranstaltungsort: München; Anmeldezeitraum: ab dem 15.01.2024; Organisator: Prof. Dr. Elmar Junker (TH Rosenheim)